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nicht verwendet werden konnten, ehe er eine Erklärung für das Desaster
lieferte, welches die Station verwüstet hatte.
Nirgendwo in den ausführlichen Berichten und Darstellungen, die von der
Stationsbesatzung archiviert worden waren, gab es irgendeinen Hinweis auf die
Katastrophe, die hereinbrechen sollte.
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Dennoch musste etwas existieren, das zu einer solchen totalen
Vernichtung fähig war. Er war von dem Beweis für diese Existenz hautnah
umgeben.
Es gab nur noch ein letztes Geheimnis.
Der Schlafsaal, wo er die beiden toten Männer gefunden hatte, hatte
vierundzwanzig Aufhängevorrichtungen, aber nur zwanzig
Überlebensanzüge. Die Personallisten sprachen von vierundzwanzig
Mitgliedern. Er aber hatte die sterblichen Überreste von zwanzig
Wissenschaftlern und Technikern bestattet. Es war jetzt an der Zeit, die
restlichen vier zu suchen. Natürlich hätte er sich zuerst um den
Strahl kümmern können, aber so sehr er auch darauf bedacht war, so schnell wie
möglich wieder von diesem Ort zu verschwinden, eher würde er sterben als eine
Arbeit nur unvollständig erledigen.
»Sie müssen irgendwo in der Nähe sein«, sagte er zu dem MFW.
»Das Problem ist, dass wir mehrere Leichen mit erloschenen
Strahlen gefunden haben.«
»Ich werde mal das Gelände abtasten.« Evan wartete, während der
Anzug eine Kontrolle der Umgebung durchführte. Innerhalb eines bescheidenen
Bereichs würde er auch die schwächsten Signale von außerhalb der
Stationsgrenzen auffangen.
»Beobachtungsturm.«
Das war eine der Stellen, die Evan nicht persönlich untersucht hatte, da es
ihm unwahrscheinlich erschien, dort Überlebende zu finden. Der Turmlift war
defekt, die Kontrollen waren von winzigen
Pflanzen und Tierwesen verzehrt worden, doch die vier Metallsäulen, die das
dreistöckige Gebäude trugen, befanden sich noch an Ort und
Stelle, obgleich sich auf der Seitenfläche der einen Säule bereits weißliche
Bläschen bildeten. Das waren Anzeichen für eine bevorstehende Zerstörung, wie
Evan wusste.
Er entschied sich für die Säule links davon und kletterte los, wobei der Anzug
den nahezu senkrechten Aufstieg mühelos meisterte.
Sobald Evan den Turm erklommen hatte, schlug er ein Fenster ein und stieg
hindurch.
Zwei der fehlenden Angehörigen der Stationsmannschaft lagen im
Innern auf dem Fußboden, tot in ihren Überlebensanzügen. Die
Instrumente um sie herum waren kaum angerührt worden, da die zerstörerischen
Lebensformen noch nicht bis in diese Höhe vorgedrungen waren.
Was war nun mit diesen neuen Leichen? Hatten die Männer Zeit gehabt, die
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Anzüge anzuziehen, bevor die Katastrophe hereinbrach, oder hatten sie sie
bereits getragen, als das übrige Lager vernichtet
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wurde? Er beugte sich über die ihm am nächsten liegende Gestalt.
Hinter dem Schutzvisor befand sich das Gesicht eines älteren
Mannes. Graue Haare und Schnurrbart, ein energisches Gesicht.
Sogar im Tode sah er zuverlässig und fähig aus. Die Augen waren geschlossen,
der Ausdruck des Gesichts zeigte innere Ruhe; er hätte genausogut schlafen
können.
Dann entdeckte Evan den kleinen Riss im Gewebe des Anzugs, dicht unterhalb der
Rippen. Er war fast gar nicht zu erkennen. Er streckte eine Hand danach aus.
»Nicht berühren!« warnte ihn der Anzug.
Evan riss ruckartig die metallumhüllte Hand zurück, als ob er sein nacktes
Fleisch in eine Flamme gehalten hätte.
»Was ist das? Eine weitere örtliche Lebensform?«
»Mehrere. Hier ist der Tod wohl unzweifelhaft eingetreten. Es besteht keine
Notwendigkeit, den Körper zu berühren.«
Evan runzelte die Stirn, entdeckte, dass er trotz der Reaktion der
Anzugkühlaggregate leicht schwitzte. »Was ist los? Es gibt doch hier bestimmt
nichts, was dir Schaden zufügen kann.«
»Die vorbereitende Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass
Vorsicht in diesem Fall besser ist als Tollkühnheit.
Überlebensanzüge werden aus einem Acryvar-Gewebe hergestellt.
Sie können geschmolzen werden, aber sie lassen sich nicht ohne weiteres
einreißen. Ich werde die Öffnung vergrößern, um eine bessere Sicht
herzustellen.« Erneut erschien der kleine Laser, nur war diesmal sein
Lichtstrahl auf Schneiden und nicht auf Töten eingestellt.
Nach einer Sekunde war der Riss einen halben Meter lang. »Und jetzt öffnen Sie
ihn, aber vorsichtig, und halten Sie sich unter
Kontrolle.«
»Ich habe mich immer unter Kontrolle«, erwiderte Evan mit unterdrücktem Zorn.
Trotz seiner Selbstsicherheit stellte er fest, dass er ein flaues Gefühl in
der Magengrube hatte. Er war überzeugt, dass er bereits alles gesehen hatte,
was die hiesigen Lebensformen einem menschlichen Körper antun konnten.
Er irrte sich.
Dort wo der Magen des Mannes sein sollte, befand sich eine runde
Aushöhlung, die mit einer dunkelgrünen Flüssigkeit gefüllt war. Mitten in
diesem ruhigen Tümpel hielten sich drei scheibenförmige Objekte auf. Tentakel
erstreckten sich von ihnen in alle Richtungen. Sie sahen aus wie eine Kreuzung
zwischen Sternenfisch und
Spiegeleiern. Während er die Gebilde mit offenem Mund anstarrte,
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zitterte einer der kleinen Tentakel, hob sich und spritzte ihm etwas entgegen.
Es prallte genau vor seinem rechten Auge gegen den Visor seines
Anzugs. Er wich schnell zurück und schlug mit dem Kopf heftig gegen die
Höhlendecke. Die inneren Kompensatoren des MFW
schützten ihn vor Verletzungen, aber er war von dem Zusammenstoß
noch immer leicht benommen.
Ein zweiter Spritzer traf ihn in Höhe des anderen Auges. Die
Flüssigkeit übte keinerlei Wirkung auf den Anzug aus. Nach diesem zweiten
Angriff reckten die beiden Sternenfisch-Scheiben die eigenen Tentakel,
ergriffen die Säume des Anzugs, den Evan zur
Seite gezogen hatte, und deckten sich wieder zu.
Evan stellte fest, dass er zitterte. »Was zur Hölle war das?«
»Eine Verteidigungsreaktion unter Verwendung von Magensäften.«
»Nun, wenn die Absicht war, einen potentiellen Störenfried abzuschrecken oder
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zu vertreiben, dann war es erfolgreich.«
»Die Absicht war wohl beträchtlich tödlicher. Schauen Sie mal auf
Ihre Füße.«
Evan beugte sich vor und schaute nach unten. Einige Tropfen der
Flüssigkeit, die auf seinen Visor gespritzt wurde, waren auf den
Boden gefallen. Rauch stieg von einem halben Dutzend Stellen auf, wo die
Flüssigkeit sich durch das Metall fraß.
»Das sollen Magensäfte sein?« Evan hatte Mühe, seiner Stimme einen festen
Klang zu geben.
»Nur wenige Substanzen können eine feste Silikatstruktur schädigen. Das ist
Salzsäure. Und die enthält die Pfütze in der
Magengegend des unglücklichen Herrn. Ich vermute, dass seinem
Gefährten ähnliches zustieß.«
»Wenn in seinen Eingeweiden Salzsäure wäre, dann dürfte von seinem Bauch nicht
mehr viel übrig sein, von dem restlichen Körper ganz zu schweigen.«
»Ich vermute, dass die Lebewesen, welche sie erzeugen, ihre
Magenwände mit einem Material beschichtet haben, welches von ihren eigenen
Säften nicht a ngegriffen werden kann. Dadurch weitgehend sicher vor äußeren
Einflüssen, können sie nach Belieben
Knochen- und Fleischsubstanz auflösen.«
»Zur Hölle!« murmelte Evan. »Ich kann nur hoffen, dass die armen
Teufel tot waren, bevor diese Ungeheuer sich an sie heranmachten.
Bist du bei dem anderen sicher?« Er nickte in Richtung der zweiten
Leiche.
»Ich stelle das Vorhandensein identischer Säuresubstanzen fest.«
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»Na schön, wie wurden ihre Anzüge aufgerissen?
Überlebensanzüge reißen normalerweise nicht auf.«
»Bei diesen ist es aber offensichtlich geschehen. Ich nehme an, dass das
Acryvar der Wirkung von Salzsäure standhält; aber vielleicht wurden die Anzüge
durch etwas anderes geschwächt, ehe die Leichen angegriffen wurden. Erneut
haben wir viele Fragen, Sir, und keine Antworten. Natürlich, sobald die
Unverletzbarkeit eines
Anzugs gestört wurde, konnten viele verschiedene Vertreter der
örtlichen Fauna sich Zugang verschaffen. Danach dauerte es nicht mehr lange,
bis der Tod eintrat. Nehmen wir zum Beispiel eine
Salzsäureinjektion in den Blutkreislauf.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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